RELOX GROUP

Paraformaldehyd: Ein neues Abluftreinigungsverfahren

October 29, 2014

Die Firma Ineos Paraform produziert am Standort Mainz mit 150 Mitarbeitern u.a. Paraformaldehyd. Das weiße Granulat oder Pulver wird aus wässriger Formaldehydlösung hergestellt. Formaldehyd gewinnt man zuerst durch katalytische Spaltung von Methanol. Paraformaldehyd wird in über 50 Länder exportiert für den Einsatz bei der Herstellung von Autoreifen, Desinfektions- und Konservierungsstoffen, Kunststoffen, Möbeloberflächen,sowie Kleb-und Dichtstoffen.

3-Kammer KRV-Anlage für 45.000 Nm³/h Abluft   
Quelle: RELOX Archiv

 

In der zu behandelnden Abluft findet man neben Formaldehyd auch Methanol, Ammoniak und Geruchsstoffe. Zudem wird die Abluft zunächst gewaschen, d.h. sie ist zusätzlich mit Wasserdampf gesättigt oder übersättigt.

Besonders kritisch wird der Luftschadstoff Formaldehyd betrachtet, da er als krebserregend gilt. Aufgrund der insgesamt geringen Fracht an flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) mit max. 300 – 400 mg/Nm³ müsste man bei einer thermischen Oxidation z.B. in einer RTO-Anlage beim max. Abluftvolumen von 45.000 Nm³/h  von einem Primärenergieverbrauch von 900 – 1.000 kW entsprechend ca. 100 m³ Erdgas oder 45,– € pro Stunde ausgehen. Zudem würde bei der thermischen Oxidation Ammoniak zu NOx oxidiert werden, d.h. man würde den einen Luftschadstoff durch einen anderen ersetzen.

Mit der Lösung und Ausschreibung des Problems wurde zunächst ein renommiertes deutsches Ingenieurbüro beauftragt.

Den Wettbewerb um die Lieferung der Abluftreinigungsanlage hat die Firma RELOX TECHNIK GmbH aus Bremen gegen die zahlreiche nationale und internationale Konkurrenz gewonnen. Konzipiert worden ist dann eine katalytisch regenerative Oxidationsanlage für ein Abluftvolumen von 45.000 Nm³/h mit den folgenden Zielen:

•Nahezu vollständige Abreinigung von Formaldehyd.

•Weitgehende Abreinigung von Methanol.

•Teilweise Oxidation von Ammoniak zu elementaren Stickstoff.

•Möglichst geringer Energieverbrauch.

Das Hauptproblem beim Bau katalytischer Abluftreinigungsanlagen ist neben der Auswahl geeigneter Katalysatoren die anlagentechnische Konstruktion zur Vermeidung von Luftbypässen vorbei am Katalysator. Die Anlage wurde im Februar 2014 geliefert und anschließend in Betrieb genommen. Die feierliche offizielle Einweihung erfolgte durch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke am 10. Mai 2014.

Visualisierung der Abluftreinigungsanlage. Internetverbindung zum Touch Panel mit Datalogger, Alarmliste und Service Menü.
Quelle: RELOX

 

Die RELOX KRV-Anlage funktioniert seither zur großen Zufriedenheit der Firma Ineos. 

Die angestrebten Emissionsgrenzwerte und der prognostizierte Energieverbrauch wurden unterschritten. Die Formaldehydemission liegt deutlich unterhalb von 1 mg/Nm³.

Das Projekt wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Life-Programms gefördert.

 

Bremen, den 30.10.2014 
Siegfried Woitkowitz

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